Die Konzertgemeinschaft

Einen bedeutenden Anteil an den musikalischen Aktivitäten unseres Vereins hat seit vielen Jahren die Konzertgemeinschaft mit dem Musikverein Düdinghausen.
Unter der Bezeichnung „Konzertgemeinschaft Düdinghausen/Oberschledorn“ nahmen wir erstmals am 4. Mai 1997 an einem Wertungsspiel des Volksmusikerbundes NRW in Brilon teil. Für das dortige Zusammenspiel der Musikvereine musste ein Name gefunden werden, der seitdem für alle gemeinsamen Auftritte genutzt wird.
Dabei ist die Reihenfolge in der Nennung der beiden Vereine keinesfalls festgelegt. Vielmehr richtet sie sich jeweils nach dem Auftrittsort oder danach, welcher der Vereine in erster Linie zu einer Veranstaltung eingeladen wurde.

Dass das Zusammenspiel der Musikvereine - auch im übertragenen Sinne – seit nunmehr zwölf Jahren so gut funktioniert, kann als beispielhaft für überörtliche Zusammenarbeit auch in anderen Bereichen gelten. Dank hierfür gilt besonders den Initiatoren der KG und langjährigen musikalischen Leitern Arnold Figge und Bernd Josef Eickhoff.

Schon seit 1991 kann in den Vereinsprotokollen und Tätigkeitsberichten die Vorgeschichte der Konzertgemeinschaft nachgelesen werden. Beispielsweise findet sich im Protokoll des MV Düdinghausen vom 07.12.1991 erstmals der Vorschlag eines „großen Orchesters zusammen mit Oberschledorn für Konzertauftritte“.
Die Intention hierfür war unter Anderem eine dann mögliche Mehrfachbesetzung aller Stimmen, beispielsweise auch der Es-Hörner und der Einsatz bis dahin „exotischer“ Instrumente wie Baritonsaxophon, Bassklarinette, Oboe und Kesselpauken.
Weiterhin sollte die Erarbeitung und Aufführung anspruchsvoller konzertanter Blasmusikliteratur ermöglicht werden. Diesem Anspruch konnten wir in den Folgejahren mit vielen Musikstücken aus der Literatur der Oberstufe gerecht werden. Alle Titel zu erwähnen, führte zu weit; deshalb sei hier nur „Titanic“ von Stephan Jaeggi genannt, das im Jubiläumsjahr auf den Notenpulten liegt.

Das Zusammenspiel der Konzertgemeinschaft wurde für Konzerte und Musikfeste angestrebt, die Eigenständigkeit der beiden Kapellen sollte jedoch auf jeden Fall gewahrt bleiben. Dieses Konzept erwies sich in der Folgezeit als richtig und wird bis heute angewandt.

Deutlich wird diese Tatsache jedes Jahr auf dem Osterkonzert in Düdinghausen und dem Jahreskonzert in Oberschledorn, bei dem auf den von der Konzertgemeinschaft bestrittenen ersten Teil jeweils ein eigener Teil des veranstaltenden Musikvereins folgt.

Musikfeste werden seit 1997 nahezu ausschließlich mit der Konzertgemeinschaft besucht.  So nahmen wir z.B. 1998 in Hildfeld, 1999 in Hesborn, 2000 in Düdinghausen und Medelon, 2001 in Dreislar, 2002 in Medebach und Hallenberg und 2005 in Liesen teil. Auch zu Festzügen bei überörtlichen Schützenfesten melden wir gern die Konzertgemeinschaft, allerdings scheitert dies gelegentlich an mangelnder Flexibilität der Zugplanung oder am großen Lokalpatriotismus der Schützenvereine.

Einen wichtigen Aspekt in der musikalischen Fortbildung der Konzertgemeinschaft bilden die gemeinsamen Übungswochenenden, die bereits seit 1994 mit externen Dozenten oder der eigenen musikalischen Leitung durchgeführt werden. Reinhard Meissner vom Heeresmusikcorps Kassel beschäftigte sich in 1994 und 2003 insbesondere mit dem „hohen Blech“. Mari van Gils aus Boxtel/NL erwartete 1998 und 2000 „mehr Ton in die Instruments“. Kurt Gäble brachte uns 2004 und beim Kirchenmusik- Workshop in 2007 neben seiner Musik auch seine Lebenseinstellung näher. Freek Mestrini schließlich vermittelte uns in 2006 als langjähriger Mosch- Flügelhornist, was lebendige Blasmusik ausmacht.

Als Gemeinsamkeit aller Übungswochenenden kann jedoch festgestellt werden, dass sie uns im Musikalischen wie auch im Zwischenmenschlichen bereichert haben.

Der letztgenannte Gesichtspunkt der Geselligkeit ist unzweifelhaft auch von großer Bedeutung für die Konzertgemeinschaft. So war es uns immer eine Selbstverständlichkeit, Schützenköniginnen und –königen und Hochzeitspaaren aus unseren Reihen mit großer Besetzung unsere Aufwartung zu machen. Auch organisierten wir schon 1997 und 2001 gemeinsame Ausflüge zur Gildenbondsharmonie nach Boxtel/NL und veranstalteten in den Folgejahren gemeinsame Grillabende, unter Anderem das unvergessene „Löffelsymposium“ in Nieder- Schleidern unter der Leitung von Klaus König.

Als bisher größte gemeinsame Leistung aber können wir die Aufführungen des Musicals „Freude“ von Kurt Gäble am 19. und 20.11.2004 sowie am 17.04.2005 ansehen. Der Anklang beim Publikum und die zahlreichen positiven Presseartikel hierzu rechtfertigten im Nachhinein allen geleisteten Aufwand. Ein weiterer Höhepunkt in der fruchtbaren Zusammenarbeit der Oberschledorner und Düdinghäuser Musikfreunde war der Workshop „Kirche & Musik“ erneut mit unserem schwäbischen Freund Kurt Gäble, dessen Ergebnisse dem Publikum am 2. November 2008 in einem Kirchenkonzert in der Pfarrkirche vorgestellt wurden. Am Applaus gemessen waren die Zuhörer von den dargebotenen musikalischen Vorträgen angetan.

Der Konzertgemeinschaft ist, nicht zuletzt im Sinne unserer Nachwuchsmusikanten zu wünschen, dass sie noch viele Jahre erfolgreich zusammenwirken wird.

Rudolf G. Schönhense